Ramsau – Feuchtau – Sonntagsmauer

So ein Truppenübungsplatz (Tüpl) ist ein sehr ruhiger Ort, wenn nicht gerade geübt wird.  Wenn ich daran denke, wie mein Bellen hier im Talkessel herumgeechot hat, dann möchte ich aber nicht wissen, wie laut es hier wird, wenns knallt.

Aber egal, dann sind wir sowieso nicht hier, am Tüpl in Ramsau bei Molln. Heute schon, und hier ist der Start. Erst führt ein Güterweg bis zum Ende des Tüpl, genau bis zur Grenze zum Nationalpark. Dann beginnt ein Weg, der uns immer steiler werdend hinauf zur Feuchtau bringt; den Niklbach und die steil aufragenden Felswände des Nordabfalles des Sengsengebirges entlang (gleich zu Beginn über eine etwas mitgenommene und sehr rutschige Holzbrücke)

Zwischendurch ist es bei der Querung eines Lawinenhangen etwas flacher, aber so richtig entspannend wird es erst wieder nach ca. 2 Stunden am Beginn des Almbodens (wie steil es an einigen Stellen wirklich ist, merken wir erst beim runter gehen).

Es ist eine Wanderung durch eine sehr urige Landschaft: rauschende Bäche, kleine Wasserfälle überall, mossbewachsene Felsen, umgestürzte Bäume, riesige Felsbrocken, die vom Sengsengebirge abgebrochen sind, Ein Specht klopft unermüdlich, eine Kröte verschwindet missgelaunt im Unterholz und Hirsche röhren.

Der Weg ist teilweise aufgewühlt und rutschig. Auf der Polzhütte, die heute den letzten Tag offen hat, erfahren wir, dass gestern die Kühe über diesen Weg von der Alm getrieben wurden; damit ist alles klar.

Die Hirsche hören wir, sehen aber keine. Wir aber werden von mindestens einem Hirschen sehr gut gesehen. Die Wirt und der Wirt der Polzhütte erzählen: als wir über den Almboden zur Hütte gingen – vorne ich, dann die Ronja, ein paar Meter dahinter s’Herrl – ist ein ganzes Stück ein Hirsch hinter uns spaziert! Und wir haben ihn alle nicht bemerkt. Leider waren sie auf der Hütte nicht schnell genug mit dem Fotoapparat, deshalb gibts keinen Beweis – aber es ist sicher kein Hundelatein!

Von der Polzhütte wandern wir noch zur Sonntagmauer hinauf.  Die Wanderung auf einen Aussichtsberg kann trotz sichthemmender Wolken eine super Sache sein. Dann ist eben der Weg das Ziel.

Vom Gipfel aus hätten wir an einem sonnigen Tag unter anderem sehen können: die Hohe Nock, das ganze Sengsengebirge, den Rotgsol, den Hohen Trailing, … Aber wir wissen ja, ihr seid alle da, wo ihr hin gehört 🙂

Den Rückweg absolvieren wir mit aller Vorsicht, glitschige Wurzeln, und rutschige Steine geben das Tempo vor.

Während der Schneeschmelze ist dieser Weg wahrscheinlich nicht sehr gemütlich. Die vielen heute trockenen Bachläufe, die der Weg quert, zeigen, dass hier auch sehr viel Wasser den Berg herunter kommen kann.

Statistik: 8 Stunden, 14km, 925hm

2 Kommentare

  1. doris stratmann schreibt:

    Bild 32: glühende, stechende blicke in der finsternis – fehlt nur noch das spukschloss. Und dazu noch die düsteren Bilder von berg und tal – a sehr mysthische angelegenheit.
    trotzdem habts es wieder fein gehabt, und das kapperl vom herrl
    (welches beinahe wie ein turban auschaut), hat der landschaft einen bunten farbtupfer aufgesetzt.
    lieben gruß, bis morgen.

    28.09.2015
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  2. trixi schreibt:

    Wieder glückliche Hunde und erschöpfter Hundebesitzer unterwegs. Vielleicht eh besser das ihr nicht in den Kuhabbtrieb hineingekommen seid. Und die röhrenden Hirsche hab ich einmal für eine komisches Motorsägengeräusch gehalten. Meist wollte der Hirsch die Hunde verjagen? So ein österreichisches Revierdenken eben, wie: Fremde kommen mir nicht hinein, lieber lass ich mich (der Hirsch) abschießen.

    28.09.2015
    Antworten

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